Halloween Horror House meets Walking Dead

Letztes Wochenende begann ich mit den Vorbereitungen für das Walking Dead Thema der diesjährigen Halloween-Deko von unserem Halloween Horror House in Traiskirchen. Anfang März damit zu beginnen wird einigen etwas früh erscheinen, allerdings sind die Arbeiten ziemlich aufwendig und brauchen wirklich viel Zeit. Daher habe ich mich dazu entschieden schon im März zu starten.

Das Material

Für mein Projekt benötigte ich eine ganze Menge Zeug.

Der Arbeitsplatz

Für die geplanten Arbeiten musste ich zuerst dafür sorgen, dass ich einen entsprechenden Platz schaffe wo ich arbeiten konnte. Dabei musste ich besonders darauf achten, dass die Konstruktion unseres Carports ebenso geschützt wurde wie die Pflastersteine am Boden. Da ich plante mit Farben zu arbeiten die auf Grund ihrer Färbung eine sehr starke Pigmentierung hatten, was wiederum zu einer irreversiblen Verschmutzung der porösen, saugenden Oberflächen führen hätte können, musste ch wirklich darauf achten, dass die Arbeitsbereiche ordentlich abgedeckt wurden.

Die Vorbereitungen

Es geht nichts über ordentliche Vorbereitung, denn so spart man sich so manchen Ärger und eventuell sogar irreparable Schäden. So könnten zum Beispiel schlecht abgeklebte Scheinwerfergläser, da sie aus Kunststoff sind, vom Lösungsmittel im Dip-Material angegriffen werden und dann partiell ‚blind‘ werden.

Daher habe ich viel Zeit für das abkleben von Beleuchtung, Lüftungsgittern, Scheiben und etwa der Dachreling aufgewendet. Natürlich wurden auch die Räder abgedeckt und die Radkästen geschützt.

Eigentlich sollte man dann später an Stellen wo ein direkter Kontakt zwischen einer gesprühten Fläche und einem abgeklebten Bereich besteht, die Klebebänder und Folien entfernen solange das Material noch feucht ist um das Reißen der Folie zu vermeiden. Das geht nur leider nicht, wenn man keine großflächige feuchte Schicht zum Abschluss sprüht, sondern nur an manchen Stellen das ‚Blut‘ drüber spritzt. Somit muss beim Ablösen der Kreppbänder sehr vorsichtig gearbeitet werden. Es empfiehlt sich die Verwendung eines scharf Cutter-Messers (die gibt es auch in kleinen Stiftgrößen).

Die Grundierung

Plasti Dip ist eine Sprühfolie. Diese wird mit einem Farbsprühsystem als feinste Tröpfchen auf die zu dippende Fläche aufgesprüht. Durch das enthaltene lang ablüftende Lösungsmittel verbinden sich die frischen Tröpfchen mit dem bereits aufgetragenen Material. Wird dieser Vorgang oft genug durchgeführt, so entsteht eine durchgehend deckende Oberflächenbeschichtung die sich später mal wie eine Folie abziehen lässt. Dabei muss man allerdings wirklich darauf achten, dass die Schicht nicht zu dünn sein darf, da sich sonst die Folie nur in kleinen Stückchen abziehen lassen wird.

Da das rote Plasti Dip eine sehr starke Pigmentierung aufweist besteht das Risiko, dass die Gummierung auf die Lackfläche darunter abfärben könnte. Zudem würde sich das partiell aufgebrachte Material später sehr schwer ablösen lassen.

Daher und weil das Blut einfach besser zur Geltung kommt, wenn es auf einer hellen Oberfläche aufgebracht wird, empfiehlt es sich eine Grundierung aufzubringen. IN meinem Fall entschied ich mich für eine mattweiße Grundierung. Auf dem dunkelgrauen Untergrund brauchte es eine ganze Menge Material bis die Schicht wirklich deckend geschlossen war. Im Endeffekt sprühte ich in fast sechst Stunden Arbeit rund 12,5kg Material (2 Gallonen Plasti Dip und knapp 8 Liter Verdünner) auf. Obwohl die Außentemperatur mit etwas über 6° Celsius eigentlich etwas zu niedrig war für eine ordentliche Verarbeitung des Materials, wollte ich nicht auf besseres Wetter warten.

Das Bloodwork – die lustige Arbeit

Nachdem die Grundierung eher langwierig und auch langweilig ist, macht der künstlerische Teil der Arbeit richtig Spaß. Um schönes Blut zu bekommen habe ich ein paar Tropfen Abtönfarbe in ‚cherry black‘ in die rote Dip-Farbe gemischt. Da Blut eher dickflüssig ist, wollte ich nicht zu viel Verdünner in die Farbe mischen, damit die Viskosität erhalten bleibt. Gleichzeitig darf das Material allerdings nicht zu zähflüssig sein, da sonst das Spritzverhalten eher zurückhaltend ist. Es ist also ein bisschen eine Gradwanderung und auch ein bisschen probieren angesagt.

Im Prinzip kann man ja nicht besonders viel falsch machen. Schließlich gibt es kein richtig oder falsch beim Einsauen eines Autos 🙂

Letztendlich habe ich ca. 1,8 Liter Farbe verwendet. Einiges davon ist sicher irgendwo hingegangen.

Die Akzente

Abschließend, nachdem das Blut auf dem Auto verteilt war, sorgte ich mit schwarzem und braunem Plastidip aus der Sprühdose für ein paar Akzente. Damit das Auto nicht wie frisch aus der Waschstraße oder Lackiererei aussieht, sprühte ich an den Spalten bei den Türen und Kotblechen etc. mit dem schwarzen Spray Verläufe. Zudem verwendete ich den brauen Spray für Verschmutzung von Unten an den Holmen und an den Kotblechen. Auch an den übrigen Fläche sprühte ich mehr oder weniger viel von dem Material auf, damit das Fahrzeug ordentlich gebraucht aussieht und zwar auch jedes Mal wenn es aus der Waschstraße kommt.

Das Ergebnis

Für unsere Halloween Deko 2022 ist somit das erste ‚Schaustück‘ fertig mit dem ich ziemlich zufrieden bin. Es waren knapp 18 Stunden Arbeit die ich in die Umsetzung des Projektes investierte und mit rund 450,- Euro auch ein relativ hoher Betrag – im Vergleich zu einer professionellen Folierung jedoch immer noch um gut 2.000,- Euro günstiger – aber es hat sich meiner Ansicht nach gelohnt, schließlich bleibt das Auto jetzt so foliert. Nicht nur zu Halloween!

Und jetzt noch ein paar Bilder vom fertigen Auto: